6. März 2008
Schwadronieren zum Pot zum Cast: 10 000 B.C.
texturmutant, 00:01h
Unverhofft kommt selten, aber wenn...dann, war mein erster Gedanke als ich zu Beginn dieser Woche unvermittelt von einem Anruf meines geschätzten Redakteurs aus den Tiefen einer Paul de Man Lektüre gerissen wurde, um gemeinsam die Pressevorführung des neuen Emerich Films 10 000 B.C. zu besuchen. Im anschließend fabrizierten Potcast (im übrigen mein erster und ich verspreche, sollte ich noch einmal in absehbarer Zeit den Pot casten, konzentrierter bei der Sache zu sein und mir einen Großteil der "Ähhs" zu sparen, von denen ich schaurigerweise rigorosen Gebrauch gemacht habe).
Eine Sache ist mir beim Anhören aufgefallen, die bis heute in den Windungen meines Hirns gespukt hat, das wir nämlich ganz zu Beginn der Sendung das Versprechen gegeben hatten, angesichts eines Films, der sich auf das Zeigen, auf die Bildgewalt und ausladende Hochglanzästhetik konzentriert, über etwas zu sprechen, dass der Film nicht zeigt. Dieses Versprechen wurde nicht eingelöst und, wie mir nachträglich aufgefallen ist, zugleich doch eingelöst.
Nicht eingelöst wurde das Versprechen in einem konstativen Sinn. Das Gespräch war, genau genommen eine hermeneutische Lektüre des Stoffes, die sich eben die entgegen der Ankündigung die ganze Zeit um das drehte, was gezeigt wurde. Es war die Rede von der Narration, ihrem Verhältnis zum Mythos, von der räumlichen und Zeitlichen Struktur und von der Sprache, oder besser gesagt von den Sprachen, die in der Welt von 10 000 B.C. gesprochen werden. die Themen kreisten also um Sujets, die durchweg einer klassischen Lektüre zukommen. In diesem Sinne wurde das Versprechen, wie bereits gesagt, nicht eingelöst.
Bei genauerer Betrachtung aber, lässt sich sagen, dass das Versprechen doch eingelöst wurde, denn gerade das Schwadronieren über Themen der Offensichtlichkeit hat gezeigt, worin der Effekt eines Films besteht, der sich (im nicht negativen Sinn) "oberflächlich gibt. Zur Erläuterung ziehe ich die Art und Weise heran, in der das Gespräch geführt worden war: Alles was gesagt wurde lässt sich - und das ist eigentlich keine Neuigkeit - als Aufpfropfung verstehen, die soweit ging sich auch über solche Abstrakta wie Raum, Zeit und Sprache zu verständigen; einem Verständigen, das man eben als Reflexion der glatten Oberfläche CGI generierter Kunstwelten verstehen kann. Wo die Oerfläche zum Zentrum wird bleibt ein Sprechen über dieses Zentrum notwendigerweise auch nicht aus. Darin lässt sich auch seine die Leistung sehen.
Dieses Sprechen illustriert aber auch wie sehr der Film die Arbitrarität einer nachträglichen Sinnzuschreibung verbirgt, die das Bild ohne Anspielungen auf den Olymp theoretischer Anspielungen - so zumindest die Axiologik der ersten Auseinandersetzung mit dem Material - einfordert. Die Einfachheit der Mythen auf die der Film verweist (obwohl es eben fraglich ist, inwieweit eine referentielle Lektüre überhaupt möglich ist), deren Auftauchen das Funktionieren des Films verbürgen, fordern gerade ob ihrer Einfachheit zur Konplizierung heraus und wenn diese auch nur in der Analyse der Narration zum Ausdruck kommt. Warum erzählt man sich heute noch die Mythen, die auch nach einer zweieinhalbtausend-jährigen Geschichte präsent sind? Mythen dienen auch und gerade bis in die "Postmoderne" hinein immer wieder als Lektüre-Folie. Warum?
Eine Antwort auf die ich mich der kürze halber beschränken will, ist die, dass sie letzlich Bilder befördern, die ohne diese nachträgliche Setzung und ohne das Versprechen einer Einlösung von Sinn nicht Statt haben; die die Lesbarkeit als Effekt erst produzieren. Ebenen dieser Lesbarkeits-Effekt wurde im Potcast performativ in Szene gesetzt und zwar in einem Modus, der die Arbitrarität der Setzung von Lesbarkeit verhelt, im Modus des Versprechens. Das performativ des Versprechens von Lesbarkeit hat die Spezifik einer Figur, die der Film bereits als seine Voraussetzung antizipiert, die er zugleich auf eine unbestimmte Zukunft verweist.
D.h. genau genommen das eine Unterstellung entworfen wurde die ihre Idealbilder in der Zukunft sieht, ein zukünfitge Verstehen, wenn man so will, insofern diese dem illokutionären Modus des Versprechens folgen. das Problem ist jedoch, dass eine auf das Verstehen ausgerichtete Lektüre, die sich als Versprechen dieser "idealisierten Unterstellung" (der Begriff stammt von Habermaß) im performativen Akt des Versprechens des Verstehens gibt, als epistemologisch illegitime Figur, als Metalepsis, strukturiert sein muss. D.h. als ein Tropus der Vertauschung, der das als gegenwärtig setzt, was er in der Zukunft einzulösen verspricht.
Die Vertauschung des zukünftigen Ereignisses mit dem gegenwärtigen, ist zwar unvermeidlich, kommt aber genaugenommen einer Figur des Trugs gleich. Das konstative Moment (Wahrheit/Falschheit) von Bedeutung steht also immer in Konflikt mit seiner performativen Funktion (Gelingen/Mißlingen). Dieser Unvermeidliche Konflikt suspendiert im innerern der nachträglichen Konstruktion des Verstehens das Verstehen selbst.
"Die Voraussetzung möglichen Einverständnisses", heißt es bei Hamacher, "könnte nur unter der Bedingung seiner Gegebenheit formuliert werden, seine Gegebenheit nur unter der Bedingung seiner Voraussetzung." Da aber keine der beiden Bedingungen schon erfüllt sein kann, bleibt die Vorderung nach einer Verständigung "unhintergehbare und an keiner Realität verifizierbare Fiktion". Das hieße im Falle von 10 000 B.C. das ihr Fokus auf das Zeigen eben die Fiktionalität des Verstehens der Bilder (wohlgemerkt nicht der Bilder) verstellt.
Da eine Setzung des Verstehens als Versprechen immer ihre performative Funktion verhüllt, um als Verstehen überhaupt statthaben zu können und nicht am Zweifel einer, wie auch immer gearteten, Hinterfragbarkeit ihrer grammatisch-rhetorischen Verfasstheit zu scheitern, formuliert sie immer auch die Probleme ihrer Rücksichten auf epistemologische Legitimität mit. Eben im Anschein des Rechts, den die kommunikative Funktion der Bilder erzeugt, liegt auch die Ideologie der Emerichschen Bilder begründet.
Sie stellen selber den "mythischen Grund" ihrer Gewalt aus, den die Geschichte nochmals verdoppelt, den die Interpretation nochmals wiederholt: das Gesetz, Verstehen zu machen. Die Selbstrechtfertigung des Gesetzes gründet sich, nach Derrida, auf der Fiktion einer Urgewalt, gegen die ein Akt wiederaneignender Gewalt aufgeboten werden muß.
Das Negative, das Böse Moment dieser Gewalt gründet sich für Emerich aus der Figur des Gottkönigs, der die Weiblichkeit ausschließen muss, um das kollektive Subjekt im Feld zwischen Mann und (kompatibler) Frau sicher zu stellen. Das Mädchen mit den blauen Augen, das schon durch diese Markierung als das Andere (der Fau) bezeichnet ist, wird somit zum mythischen Grund dieser Gewalt, der niemand, auch nicht die vermeindlich Gute Seite des Matriarchats entrinnen kann. Das was der Film nicht zeigt, weil er es durch die Maske (prosopon) einer schönen blauäugigen Frau sprechen lässt, ist das andere, das in der Mythenbildung als Grund der Gewalt und damit auch als Treibfeder der Emereichschen Welt fungiert.
Soweit in aller Gerafftheit...ich habe ja bereit in der Überschrift gewarnt, das es ein Schwadronieren werden würde. Ich hoffe mal ich bin beim Schreiben nicht zu sehr abgeschweift. Naja, wie dem auch sei...
Eine Sache ist mir beim Anhören aufgefallen, die bis heute in den Windungen meines Hirns gespukt hat, das wir nämlich ganz zu Beginn der Sendung das Versprechen gegeben hatten, angesichts eines Films, der sich auf das Zeigen, auf die Bildgewalt und ausladende Hochglanzästhetik konzentriert, über etwas zu sprechen, dass der Film nicht zeigt. Dieses Versprechen wurde nicht eingelöst und, wie mir nachträglich aufgefallen ist, zugleich doch eingelöst.
Nicht eingelöst wurde das Versprechen in einem konstativen Sinn. Das Gespräch war, genau genommen eine hermeneutische Lektüre des Stoffes, die sich eben die entgegen der Ankündigung die ganze Zeit um das drehte, was gezeigt wurde. Es war die Rede von der Narration, ihrem Verhältnis zum Mythos, von der räumlichen und Zeitlichen Struktur und von der Sprache, oder besser gesagt von den Sprachen, die in der Welt von 10 000 B.C. gesprochen werden. die Themen kreisten also um Sujets, die durchweg einer klassischen Lektüre zukommen. In diesem Sinne wurde das Versprechen, wie bereits gesagt, nicht eingelöst.
Bei genauerer Betrachtung aber, lässt sich sagen, dass das Versprechen doch eingelöst wurde, denn gerade das Schwadronieren über Themen der Offensichtlichkeit hat gezeigt, worin der Effekt eines Films besteht, der sich (im nicht negativen Sinn) "oberflächlich gibt. Zur Erläuterung ziehe ich die Art und Weise heran, in der das Gespräch geführt worden war: Alles was gesagt wurde lässt sich - und das ist eigentlich keine Neuigkeit - als Aufpfropfung verstehen, die soweit ging sich auch über solche Abstrakta wie Raum, Zeit und Sprache zu verständigen; einem Verständigen, das man eben als Reflexion der glatten Oberfläche CGI generierter Kunstwelten verstehen kann. Wo die Oerfläche zum Zentrum wird bleibt ein Sprechen über dieses Zentrum notwendigerweise auch nicht aus. Darin lässt sich auch seine die Leistung sehen.
Dieses Sprechen illustriert aber auch wie sehr der Film die Arbitrarität einer nachträglichen Sinnzuschreibung verbirgt, die das Bild ohne Anspielungen auf den Olymp theoretischer Anspielungen - so zumindest die Axiologik der ersten Auseinandersetzung mit dem Material - einfordert. Die Einfachheit der Mythen auf die der Film verweist (obwohl es eben fraglich ist, inwieweit eine referentielle Lektüre überhaupt möglich ist), deren Auftauchen das Funktionieren des Films verbürgen, fordern gerade ob ihrer Einfachheit zur Konplizierung heraus und wenn diese auch nur in der Analyse der Narration zum Ausdruck kommt. Warum erzählt man sich heute noch die Mythen, die auch nach einer zweieinhalbtausend-jährigen Geschichte präsent sind? Mythen dienen auch und gerade bis in die "Postmoderne" hinein immer wieder als Lektüre-Folie. Warum?
Eine Antwort auf die ich mich der kürze halber beschränken will, ist die, dass sie letzlich Bilder befördern, die ohne diese nachträgliche Setzung und ohne das Versprechen einer Einlösung von Sinn nicht Statt haben; die die Lesbarkeit als Effekt erst produzieren. Ebenen dieser Lesbarkeits-Effekt wurde im Potcast performativ in Szene gesetzt und zwar in einem Modus, der die Arbitrarität der Setzung von Lesbarkeit verhelt, im Modus des Versprechens. Das performativ des Versprechens von Lesbarkeit hat die Spezifik einer Figur, die der Film bereits als seine Voraussetzung antizipiert, die er zugleich auf eine unbestimmte Zukunft verweist.
D.h. genau genommen das eine Unterstellung entworfen wurde die ihre Idealbilder in der Zukunft sieht, ein zukünfitge Verstehen, wenn man so will, insofern diese dem illokutionären Modus des Versprechens folgen. das Problem ist jedoch, dass eine auf das Verstehen ausgerichtete Lektüre, die sich als Versprechen dieser "idealisierten Unterstellung" (der Begriff stammt von Habermaß) im performativen Akt des Versprechens des Verstehens gibt, als epistemologisch illegitime Figur, als Metalepsis, strukturiert sein muss. D.h. als ein Tropus der Vertauschung, der das als gegenwärtig setzt, was er in der Zukunft einzulösen verspricht.
Die Vertauschung des zukünftigen Ereignisses mit dem gegenwärtigen, ist zwar unvermeidlich, kommt aber genaugenommen einer Figur des Trugs gleich. Das konstative Moment (Wahrheit/Falschheit) von Bedeutung steht also immer in Konflikt mit seiner performativen Funktion (Gelingen/Mißlingen). Dieser Unvermeidliche Konflikt suspendiert im innerern der nachträglichen Konstruktion des Verstehens das Verstehen selbst.
"Die Voraussetzung möglichen Einverständnisses", heißt es bei Hamacher, "könnte nur unter der Bedingung seiner Gegebenheit formuliert werden, seine Gegebenheit nur unter der Bedingung seiner Voraussetzung." Da aber keine der beiden Bedingungen schon erfüllt sein kann, bleibt die Vorderung nach einer Verständigung "unhintergehbare und an keiner Realität verifizierbare Fiktion". Das hieße im Falle von 10 000 B.C. das ihr Fokus auf das Zeigen eben die Fiktionalität des Verstehens der Bilder (wohlgemerkt nicht der Bilder) verstellt.
Da eine Setzung des Verstehens als Versprechen immer ihre performative Funktion verhüllt, um als Verstehen überhaupt statthaben zu können und nicht am Zweifel einer, wie auch immer gearteten, Hinterfragbarkeit ihrer grammatisch-rhetorischen Verfasstheit zu scheitern, formuliert sie immer auch die Probleme ihrer Rücksichten auf epistemologische Legitimität mit. Eben im Anschein des Rechts, den die kommunikative Funktion der Bilder erzeugt, liegt auch die Ideologie der Emerichschen Bilder begründet.
Sie stellen selber den "mythischen Grund" ihrer Gewalt aus, den die Geschichte nochmals verdoppelt, den die Interpretation nochmals wiederholt: das Gesetz, Verstehen zu machen. Die Selbstrechtfertigung des Gesetzes gründet sich, nach Derrida, auf der Fiktion einer Urgewalt, gegen die ein Akt wiederaneignender Gewalt aufgeboten werden muß.
Das Negative, das Böse Moment dieser Gewalt gründet sich für Emerich aus der Figur des Gottkönigs, der die Weiblichkeit ausschließen muss, um das kollektive Subjekt im Feld zwischen Mann und (kompatibler) Frau sicher zu stellen. Das Mädchen mit den blauen Augen, das schon durch diese Markierung als das Andere (der Fau) bezeichnet ist, wird somit zum mythischen Grund dieser Gewalt, der niemand, auch nicht die vermeindlich Gute Seite des Matriarchats entrinnen kann. Das was der Film nicht zeigt, weil er es durch die Maske (prosopon) einer schönen blauäugigen Frau sprechen lässt, ist das andere, das in der Mythenbildung als Grund der Gewalt und damit auch als Treibfeder der Emereichschen Welt fungiert.
Soweit in aller Gerafftheit...ich habe ja bereit in der Überschrift gewarnt, das es ein Schwadronieren werden würde. Ich hoffe mal ich bin beim Schreiben nicht zu sehr abgeschweift. Naja, wie dem auch sei...
... comment
bekay,
6. Mär 2008, 14:42
ich sein barbar! ich nicht verstehen. ich hoffe, du hast dir dabei was gedacht und kannst das irgendwann mal klarer machen, auch deine sprachphilosophischen vorrausetzungen transparenter gestalten. ach blödsinn, natürlich hast du dir was dabei gedacht. das nicht funktionierende mitdenken überträgt man auch zu gern auf den anderen...
an die "ähhh"s hat man sich schnell gewöhnt, sei also ohne sorge! und sie waren auch schnell verziehen.
an die "ähhh"s hat man sich schnell gewöhnt, sei also ohne sorge! und sie waren auch schnell verziehen.
... link
texturmutant,
6. Mär 2008, 23:07
Naja....ich hab ja vorgewarnt, dass es ein Schwadronieren wird^^
Die Idee ist eigentlich die, dass die erste Kritik an dem Film das rethorische Verfahren des Film wiederholt. Die Wiederholung holt aber nicht das Selbe wieder hervor, sondern fügt, wenn man so will, die rhethorischen Figuren (Rethorik nicht im Sinn einer Debattierkunst sondern bspw. als Trope) in eine Art Grammatik. Diese Grammatik funktioniert aber nur desshalb, weil sie die Tropen, wie etwa Metaphern in eine syntaktische Struktur übersetzt (Paul de Man spricht z.B. im Zuge einer Proust Lektüre von der Transformation der Metapher in Metonymie). Das wäre dann eben der Lesbarkeits-Effekt, von dem oben die Rede war, also auch die Bedingung der Möglichkeit einer Nacherzählung , meinetwegen.
Diese Über-Setzung macht den Akt des Setzens selbst (man könnte auch Transformieren sagen) jedoch unkenntlich, verschleiert als performative Gewalt und lässt den Leser oder zuschaue scheinbar frei die Modi des Betrachtens Wählen, ohne dass ich beim Sehen jedesmal den Perspektivenwechsel vom Sehen zum kritischen Reflektieren, in einer verdoppelten Lektüre hinterfragen müsste. Das gehört zur inneren Struktur von Setzung überhaupt, dass sie durch das Verschleihern des Performativs als Gewalt der Setzung nachträglich konstativ (also wahr oder falsch) und damit scheinbar wertneutral wird.
Eigentlich gehört an diese Stelle jetzt die Kritische Wende dieser Einsicht in die Axiomatik von Interpretation....
Ich hör aber jetzt besser auf, sonst fang ich wieder an zu Schwadronieren und ich bin außerdem ziemlich müde und kriegs grade auch nicht mehr so wirklich kompakt hin, ohne wieder endlose Textergüsse vom Stapel zu lassen....aber thanx, trotz allem!!! Auch mit den "ähhs".^^
Die Idee ist eigentlich die, dass die erste Kritik an dem Film das rethorische Verfahren des Film wiederholt. Die Wiederholung holt aber nicht das Selbe wieder hervor, sondern fügt, wenn man so will, die rhethorischen Figuren (Rethorik nicht im Sinn einer Debattierkunst sondern bspw. als Trope) in eine Art Grammatik. Diese Grammatik funktioniert aber nur desshalb, weil sie die Tropen, wie etwa Metaphern in eine syntaktische Struktur übersetzt (Paul de Man spricht z.B. im Zuge einer Proust Lektüre von der Transformation der Metapher in Metonymie). Das wäre dann eben der Lesbarkeits-Effekt, von dem oben die Rede war, also auch die Bedingung der Möglichkeit einer Nacherzählung , meinetwegen.
Diese Über-Setzung macht den Akt des Setzens selbst (man könnte auch Transformieren sagen) jedoch unkenntlich, verschleiert als performative Gewalt und lässt den Leser oder zuschaue scheinbar frei die Modi des Betrachtens Wählen, ohne dass ich beim Sehen jedesmal den Perspektivenwechsel vom Sehen zum kritischen Reflektieren, in einer verdoppelten Lektüre hinterfragen müsste. Das gehört zur inneren Struktur von Setzung überhaupt, dass sie durch das Verschleihern des Performativs als Gewalt der Setzung nachträglich konstativ (also wahr oder falsch) und damit scheinbar wertneutral wird.
Eigentlich gehört an diese Stelle jetzt die Kritische Wende dieser Einsicht in die Axiomatik von Interpretation....
Ich hör aber jetzt besser auf, sonst fang ich wieder an zu Schwadronieren und ich bin außerdem ziemlich müde und kriegs grade auch nicht mehr so wirklich kompakt hin, ohne wieder endlose Textergüsse vom Stapel zu lassen....aber thanx, trotz allem!!! Auch mit den "ähhs".^^
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