12. Oktober 2005
2. Teil
Auch wenn mir sehrwohl bewusst ist, wie müßig es sein kann, die Schreiberei anderer zu beurteilen, auch und besonders dann, wenn diese sich für so genial halten, binn ich bereit dies Risiko für meine eigene Schrift in kauf zu nehmen. Falls irgendjemand da draußen gefallen an dem Geschriebenen finden sollte, do sei ihm gesagt, dass dies der reine Zufall war und dass sich hier wahrscheinlich so etwas wie eine Seelenverwandtschaft abzeichnet. Wer sonst könnt auf die Idee kommen, einen abgeschmackten Typen wie mich zu mögen? Nein, ich leide gewiss nicht an mangelndem Selbstbewusstsein. Nichts läge mir ferner - obwohl, wenn ich es mir recht überlege, kreisen meine Gedanken vielleicht doch recht oft um das selbe Thema: die Anderen. ein Anzeichen von Paranoia vieleicht? Gott! Wenn ich mir überlege, dass jede verdammte Sekunde auf diesem Erdball "den Launen des Großen MAgneten" nachgeht, dann über lege ich mir, ob es nicht besser währe auszuwandern.

Nehmen wir beispielsweise mal das Fernsehen. Nichts war so fastzinierend und beklemmend zugleich wie das Fernsehen. Auf einen schlag, gelangt die Welt in die Wohnzimmer. Und eine unmittelbare Sozialisation stellt sich ein, das Erungene in all seinen Facetten in den Lebens kreislauf mit aufzunehemn. Woher diese Bereitschaft? Ich bin kein Feind des Fernsehns und ich würde mich auch nie soweit hervorwagen, zu sagen: "Das Fernsehen ist schlecht!" Meine Bedenken kreisen eher um einen anderen Kern: Nehmen wir einmal an die Welt kommt tatsächlich in unser Wohnzimmer, wer schützt mich dann vor der Welt?

Zugegeben: Es ist unwahrscheinlich, dass King Kong mit der Weißen Frau unter dem Arm aus dem Fernseher steigt um, um in meiner bescheidenen Behausung zuflucht vor der Polizei zu suchen. Dennoch: Wenn ich mir vorstelle, dass die Welt sich unmittelbar vor meinen Augen abspielt, muss ich doch anerkennen, dass sie sich gleichzeitig an einem ganz anderen Winkel der Erde ereignet.

Ich möchte hierführ nicht schon wieder die Metapher der Unruhe ins Spiel bringen, zumal ich selbst momentan auf dem Besten wege bin endlich wieder in eine persönlich Ruhe einkehr zu halten, aber es ist doch erstaunlich, dass niemand zu bemekren scheint, dass das Fernsehen auch in beiden Richtungen funktioniert. Niemand scheint aufzuhorchen, wenn er auf die Mattscheibe bickt, wenn er die Mechanismen des Fernehens im Fernsehn sieht. Wenn er Kamerateams sieht, die den Gefilmten ihre Mikrophone ins Gesicht drücken, oder Photographen und Journalisten, die sich um die besten Plätze streiten, wie ein Rudel augehungerter Biber um einen nahegelgenen Baum.
warum kann man davon ausgehen, dass das Fernsehn einfach nur da ist. Mit welchem Recht und nach welcher regel kann man behaupten, das Fernsehn sei ein Werkzeug, oder eine Informationsmaschine? Nach welchen Vorgaben ließe sich sagen, ob die Manipulationsmacht, die dem Fernsehn allgemein zugesprochen wird, nicht bloß ein Urteil einer Selbstreflexivität ist? Wer kann sagen was das Fernsehn ist, ohne dabei die Möglichkeit in betracht zu ziehen, dass es am ende dieses Tunnels tatsächlich ein Licht gibt?

Der Zuschauer hat ebensoviel Macht über das Fernsehen, wie das Fernsehen über ihn Macht hat. Jenseits von Pädagogik und Simulationstheorie muss man doch eines zugestehen: Das Publikum ist am Fernsehen ebenso beteiligt, wie der Journalist. Dann frage ich mich aber: Warum ist Fernsehn so scheiße?

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