9. Januar 2006
Gesehen
Fassbinder: "Lili Marlen"
Eine Geschichte über den Aufstieg der Lili Marlen im Nazideutschland um 1940. Lili schafft es mit ihrem berühmten Schlager zu einigem Ruhm und Ansehen und wird sogar vom Führer persönlich protegiert. Jedoch hängt ein drohender Schatten über allem - ihre Beziehung zu dem Jüdischen Dirigenten Robert Mendelson. Dieser verhilft im Untergrund operierend, jüdischen Familien in die Schweiz zu fliehen. Die Situation spitzt sich zu, als er Lili für seine Zwecke einspannt.
Dem Film um Propaganda und Schlagerschnulze unterlegt Fassbinder in alter Manier eine Geschichte über eine Ungleiche Beziehungskonstellation. Diesmal geht die Dissymetrie zwischen Mann und Frau nicht von einem der Partner aus, sondern von den Umständen, denn Robert, der sich klar zu Lili bekennt, wird von seiner Familie daran gehindert eine Liaison mit der Sängerin einzugehen.
Intelligenter und Spannender Film. Schygula in Höchstform.

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