17. Januar 2006
Gesehen
texturmutant, 21:23h
George A. Romero: "Land of the Dead" (2005)
Ziemlich bescheidener Zombiefilm, der es leider nicht über die "Night of the Living Dead" - Marke geschafft hat. Der Plot ist hier schnell erzählt:
Die letzten lebenden Menschen verschanzen sich in einer vom Militär bewachten, umzäunten Stadt und lassen die Zombies - wie sollte es auch anders sein - zunächst einmal draußen. Irgendwie fangen diese aber unter der "Führung" eines ehemaligen Tankwarts an, Werkzeug, sprich: ihr Gehirn zu benutzen, was dazu führt, dass die Zombies in die Stadt ein- und über die Menschen herfallen können.
Im letzten Augenblick schafft es eine kleine Gruppe überlebender der Todesfalle zu entkommen und sowohl die Helden, als auch deren Zombiehafter Wiedersacher bleiben am Ende des Films am Leben; eine theatralische Variante des berühmten Mozart - Requiems "Agnus Dei" stimmt den entnervten Zuschauer schon einmal auf die drohende Fortsetzung ein, die, sollte sie nicht entschieden besser werden den Kinobesucher wegenen akuten Gehirnversagens selbst zum Zombie mutieren lassen wird.
Vielleicht sollte Romero ins Pornogeschäfft wechseln und dort einmal mit "Fucking the Dead" für Furore sorgen, den würd ich mir dann auch noch anschauen :D
Zugegeben: Was Romero mit den Masken gemacht hat ist ganz ohne Frage eine exzellente Leistung gewesen, aber die Technik sollte in diesem Fall nicht über den vermurksten Film hinwegtäuschen - der Mann wird halt älter.
Ziemlich bescheidener Zombiefilm, der es leider nicht über die "Night of the Living Dead" - Marke geschafft hat. Der Plot ist hier schnell erzählt:
Die letzten lebenden Menschen verschanzen sich in einer vom Militär bewachten, umzäunten Stadt und lassen die Zombies - wie sollte es auch anders sein - zunächst einmal draußen. Irgendwie fangen diese aber unter der "Führung" eines ehemaligen Tankwarts an, Werkzeug, sprich: ihr Gehirn zu benutzen, was dazu führt, dass die Zombies in die Stadt ein- und über die Menschen herfallen können.
Im letzten Augenblick schafft es eine kleine Gruppe überlebender der Todesfalle zu entkommen und sowohl die Helden, als auch deren Zombiehafter Wiedersacher bleiben am Ende des Films am Leben; eine theatralische Variante des berühmten Mozart - Requiems "Agnus Dei" stimmt den entnervten Zuschauer schon einmal auf die drohende Fortsetzung ein, die, sollte sie nicht entschieden besser werden den Kinobesucher wegenen akuten Gehirnversagens selbst zum Zombie mutieren lassen wird.
Vielleicht sollte Romero ins Pornogeschäfft wechseln und dort einmal mit "Fucking the Dead" für Furore sorgen, den würd ich mir dann auch noch anschauen :D
Zugegeben: Was Romero mit den Masken gemacht hat ist ganz ohne Frage eine exzellente Leistung gewesen, aber die Technik sollte in diesem Fall nicht über den vermurksten Film hinwegtäuschen - der Mann wird halt älter.
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stefan hoeltgen,
18. Jan 2006, 07:52
wäre auch nix neues
Auf die Verbindung von Porno und Zombie ist bereits einer von Romeros Epigonen, der italienische Regisseur Joe D'Amato, gekommen: "Erotic Nights of the Living Dead" heißt die Schwarte (hierzulande ohne die HC-Versionen unter "In der Gewalt der Zombies" erschienen) von 1980: http://german.imdb.com/title/tt0079642/
Toter werde freilich auch da nicht genagelt. Da muss man dann schon den deutschen Filmmarkt absuchen (Buttgereits "Nekromantik"-Filme). :-D
Stefan
P.S. Ich mochte Land of the Dead übrigens ein bisschen, gerade weil Romero sich da so stur selbst treu geblieben ist.
Toter werde freilich auch da nicht genagelt. Da muss man dann schon den deutschen Filmmarkt absuchen (Buttgereits "Nekromantik"-Filme). :-D
Stefan
P.S. Ich mochte Land of the Dead übrigens ein bisschen, gerade weil Romero sich da so stur selbst treu geblieben ist.
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texturmutant,
18. Jan 2006, 20:30
Guter Tip. Den D'Amato
zieh ich mir rein, wenn ich ihn hier irgendwo finde. Die Nekromantikfilme kenn ich nicht, aber ich möcht jetzt auch nicht den Nekrophilen rauskehren...:)
Was die treue anbelangt, würde ich dir normalerweise recht geben, aber ich finde dass er hier nur seinem Sujet gegeüber treu bleibt. Was die arbeit mit der Kamera beispielsweise anbelangt betritt er, wie catya unten ganz richtig sagt einfach die Mainstream Arena und das heißt, bei konsequenter Fortführung des Gedankens, dass er sein einstmal geniales Projekt an das Hollywoodhandbook of Filmmaking verkauft.....
....hab grad Benjamin gelesen...bin noch voll dabei :D
zieh ich mir rein, wenn ich ihn hier irgendwo finde. Die Nekromantikfilme kenn ich nicht, aber ich möcht jetzt auch nicht den Nekrophilen rauskehren...:)
Was die treue anbelangt, würde ich dir normalerweise recht geben, aber ich finde dass er hier nur seinem Sujet gegeüber treu bleibt. Was die arbeit mit der Kamera beispielsweise anbelangt betritt er, wie catya unten ganz richtig sagt einfach die Mainstream Arena und das heißt, bei konsequenter Fortführung des Gedankens, dass er sein einstmal geniales Projekt an das Hollywoodhandbook of Filmmaking verkauft.....
....hab grad Benjamin gelesen...bin noch voll dabei :D
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stefan hoeltgen,
19. Jan 2006, 08:32
d'accord
Aber Romero war von seiner Arbeitsweise nie etwas anderes als ein Mainstream-Regisseur - auch wenn sich der Mainstream nicht für seine Filme interessiert hat. Ich denke, sein "Night" war eher ein Zufallstreffer in die Zielscheibe der Avantgarde - wegen des Themas und des "Missbrauchs" expressionistischer Bildästhetiken.
Romero ist sich treu geblieben. Das fanden viele gut. Mir persönlich gefallen die neuen Zombies (etwa von Zak Snyder oder Danny Boyle) auch besser als die aus dem Totenland. Letztlich kann man es so sehen, dass Romeros Untote seit den späten 60ern eben immer noch nicht "tot" sind und immer noch durch die Filmgeschichte wanken, als wären sie "lebendig" wie eh und je. Da reflektiert dann das Sujet seine eigene Geschichte. :D
Falls du den D'Amato nicht in die Finger bekommst, machen wir mal nen D'Amato-Abend bei mir ("Man Eater", "Sado", "Sexy Nights ...") :-)
Romero ist sich treu geblieben. Das fanden viele gut. Mir persönlich gefallen die neuen Zombies (etwa von Zak Snyder oder Danny Boyle) auch besser als die aus dem Totenland. Letztlich kann man es so sehen, dass Romeros Untote seit den späten 60ern eben immer noch nicht "tot" sind und immer noch durch die Filmgeschichte wanken, als wären sie "lebendig" wie eh und je. Da reflektiert dann das Sujet seine eigene Geschichte. :D
Falls du den D'Amato nicht in die Finger bekommst, machen wir mal nen D'Amato-Abend bei mir ("Man Eater", "Sado", "Sexy Nights ...") :-)
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texturmutant,
19. Jan 2006, 12:16
hmm....selbstreflexive Zombies...unter der Verwendung dieser Metapher stimm ich mit dir prinzipiell überein, dass die Treue zum eigenen Thema im Bild des Untoten funktioniert und konserviert wird, ist auf jeden Fall ein respektabler Punkt.
Aber der Untote wird weitläufig auch mit den Attributen der Fäulnis und des Verfalls charakterisiert...soll heißen, dass die langsam wurmstichig werdenden Zombies genaugenommen eine Abgeschmacktheit mit transportieren, die Zombiefilme dieser couleur in unserer Zeit einfach bekommen, wenn man sie zu oft aufwärmt.
Ich bin immer noch ein Verachter der "Wiederkehr des Immergleichen", um an dieser Stelle mal den "schimpfenden Adorno in die Debatte zu werfen.
D'Amato nächstes Mal bei Dir:-) Freu ich mich schon drauf....
Aber der Untote wird weitläufig auch mit den Attributen der Fäulnis und des Verfalls charakterisiert...soll heißen, dass die langsam wurmstichig werdenden Zombies genaugenommen eine Abgeschmacktheit mit transportieren, die Zombiefilme dieser couleur in unserer Zeit einfach bekommen, wenn man sie zu oft aufwärmt.
Ich bin immer noch ein Verachter der "Wiederkehr des Immergleichen", um an dieser Stelle mal den "schimpfenden Adorno in die Debatte zu werfen.
D'Amato nächstes Mal bei Dir:-) Freu ich mich schon drauf....
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catya,
18. Jan 2006, 09:15
Ich fan den Film gut, aber eben etwas ganz anderes als "Nigth of the Living Dead". Der beschritt ja in künstlerischer Hinsicht absolutes Neuland, wogegen "Land" nur solider Mainstream ist...
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texturmutant,
18. Jan 2006, 20:31
Wie ich gerade ausgeführt habe ich finde eben nicht dass der Film anders ist, er ist nur marktstrategisch aufbereitet und platziert worden...Mainstream eben....aber genau das macht ihn langweilig und lässt ihn aufgewärmt erscheinen.
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