25. Februar 2008
Kindheitserinnerungen an einen Höllentrip
Jaaaa!...Da gebt ihr plötzlich Obacht, wenn der gute texturmutant aus heiterem Himmel psychoaktive Vertraulichkeiten aus der Kindheit (!) zum besten gibt...Wäre das jetzt nicht schön unterhaltsam, wenn ich so ein paar richtig abgründige Geschichten vom Stapel laufen lassen würde...vielleicht im Wald am Fliegenpilz genascht, oder ein paar Tollkirschen verputz...düstere Unterwelten von unverarbeiteten Traumata, die ihre Spuren bis ins hohe Alter von....nein....das geht euch nun wirklich nichts an....wie dem auch sein, die ihre Spuren bis in die Jetztzeit hinterlassen haben. Wäre das nicht der volle Scheiß!?

Keine Angst ich werde mich nicht seelisch auskleiden oder irgenwelche Rauschgeschichten erzählen...oder sollte ich vielleicht doch sagen: Pech gehabt! Der Grund dieses Eintrags ist in Wahrheit folgender:
Als ich mich heute Abend vom einem Noteinkauf beim Kios auf dem Nachhauseweg befand, kam ich bei meiner alten Videothek vorbei. Ich hatte dieses Urgestein schon lange nicht mehr mt meiner Anwesenheit beehrt und da man dort sein einigen Jahren auch Sonntags geöffnet hat, dachte ich mir ganz spontan: warum nicht mal wieder vorbeischaun? Beim Stöbern fiehl mir dann ein Streifen in die Hände, den ich zum ersten Mal im zarten Alter von...sagen wir mal 10 Jahren gesehen hatte und der bis heute nicht ohne Eindruck geblieben ist. (Hab ich diesen Filmeintrag nicht schön eingeleitet?)

Altered States
Ein hochbegabter Wissenschaftler, der die Auswirkungen von Drogen auf den menschlichen Geist erforschen will, lässt sich auf einen gefährlichen Selbstversuch ein. Er steigt in einen mit Wasser gefüllten Isoliertank, um unter Laborbedingungen eine Substanz zu untersuchen, die in einem mexikanischen Bergdorf entdeckt hat. Die dort ansässigen Schamanen benutzen sie für ihre Rituale, deren Ziel der Kontakt zu ihren premordialen Vorfahren ist.
Das Experiment gerät jedoch außer Kontrolle. Professor Jessup beginnt sich nach seinem letzten Kontakt mit seinen affenähnlichen Vorfahren selbst zu einem Menschen dieser Spezies zu entwickeln. Was zuerst wie die Nachwehen des außergewöhnlichen Trips aussieht, ist jedoch handfeste Realität.

Obwohl die ganze Geschichte sich eines verklärten Drogenkitsches der 80er nicht erwehren kann, spielt "Altered States" doch sehr schön mit der Unsicherheit einer Grenze zwischen Rausch und "Realem". Ausgezeichnet gespielt von William Hurt wird es für die Figur des Jessup immer unmöglicher sein wissenschaftliches Interesse von der Obsession zu trennen, bis diese schießlich seine leibliche Existenz bedroht.
Kenn Russel versucht mit "Altered State eine Mischung aus Timothy Learys Lehre der neuronalen Schaltkreise (wobei hier wohl auf den neurogenetische Schaltkreis angespielt wird), C.G. Jungs kollektivem Unbewußten und den Überlegungen des Malers und Okkultisten Austin Osman Spares zur Einflussnahme auf das persönliche Universum durch Sigillenmagie. Gemeinsam ist diesen Theorien, das sie sich auf atavisitsche Urgründe der menschlich psychischen Verfasstheit berufen, die durch spezielle Techniken erforschbar und vor allem (physisch) nutzbar gemacht werden können.
Das Russells Film eine Kritik an den genannten Positionen formuliert ist selbstredend, die meisten Filme, die sich mit Rauschzuständen befassen sind jedoch entweder der Humoresken zuzuschlagen oder sie rücken die sozialen Folgen der Sucht ins Zentrum des Interesses. Altered States nimmt hingegen verschiedene Theorien aus der Zeit der 70er auf und verwebt sie zu einem hervorragenden Trip. Die gleichnamige Romanvorlage stammt aus der Feder von Paddy Chayefsky und gehört zu einer seiner letzte Arbeiten.

... link (1 Kommentar)   ... comment


23. Februar 2008
Und wieder die Untoten
Baudrillard hat einmal gesagt, daß wir auf unserer Suche nach Erklärungen für unsere Welt den Ursprung der selben ständig neu erfinden würden. Damit würde die Idee des Ursprungs jedoch abgeschafft. Das gleiche lässt sich auch über die anhaltende Konjunktur von Zombie-filmen sagen, die sich der Frage des Seuchenurhebers widmen. Und auch der neuste - und man kann sagen nicht unbedingt der beste - Film des Genres der Zombiemythen macht da keine Ausnahme. Day of the Dead (2008) teilt mit dem Romero Klassiker bestenfalls den Titel, hat dem Thema aber leider nichts wesentliches hinzuzufügen. Es geht um den Ausbruch der Seuche in einer Kleinstadt im Nirgendwo. Natürlich kommt bald heraus, daß es sich um eine Menschengemachte Epedemie handelt und der verantwortliche Arzt sich unter den flüchtigen befindet. Naja. Kennt man schon aus Flight of the Living Dead (der wenigstens noch humorvoll mit dem Thema umgegangen ist) und ähnlichem Material. Einziges Trostpflaster ist, daß Christa Campbell bei dem Streifen mitwirkt (die geile Schnalle), wenn auch nicht so sexy angezogen und eher etwas...verfault.

... link (4 Kommentare)   ... comment


Von Maiden und anderen kleinen Kriegen
Mein Gott! Hätte ich hier nur einen Bruchteil der Filme besprochen, die ich mir im letzten Jahr angeschaut habe, hätte man bei blogger.de wahrscheinlich anbauen müssen. Aber da das ganze hätte-sollte-Phantasma sowieso eine Verfehlung erster Güte ist, bringt es auch nichts der Sache nachzuheulen. Stattdessen mache ich einfach weiter wie gehabt...

A Matter of Life and Death
hatte mich eigentlich wegen des gleichnamigen Iron Maiden Albums interessiert. Natürlich hätte ich mir schon nach den ersten Minuten denken können, dass dieser Streifen mit den Metallern nicht das geringste zu tun haben dürfte, aber da ich ja eine Schwäche für das 50er Jahre Kino habe...

A Matter of Life and Death erzählt die Geschichte von Pieter Carter (David Niven) und June (Kim Hunter), die sich in den Wirren des 2. Weltkrieges unter höchst ungewöhnlichen Umständen ineinander verlieben. Pieters Flugzeug wurde nämlich von der feindlichen Flugabwehr getroffen, die Crew ist Tod und für Pieter gibt es keine Möglichkeit mehr, dass Flugzeug zu landen. Im Angesicht des Todes führt er sein letztes Gespräch mit der schönen June, um sich dann aus dem Flugzeug zu stürzen. Im Himmel angekommen passiert jedoch etwas Unvorhergesehenes: Pieter geht auf dem Weg in ein Trainingskamp für Himmelsanwärter verlohren und wacht und fällt zurück auf die Erde, wo er June trifft, die ihn sofort erkennt und mit ihm eine Liebesbeziehung anfängt. der Himmel lässt sich seine Rekruten jedoch nicht so leicht entgehen und schickt einen "Agenten", der Pieter wieder zurückholen soll. Dieser weigert sich jedoch, da er seine Liebe nicht zurücklassen möchte und so wird im Himmel ein Prozess über die Wahrhaftigkeit der jungen Liebe abgehalten.
Eine Story wie sie kitschiger nicht sein könnte. Der Streifen hat jedoch seine dramatischen Momente. Auch die Idee, dass sich alles nur in Pieters Kopf abspielen könnte, wird auf recht elegante Weise ins Feld geführt. Alles kullminiert schleißlich in einer Gehirnoperation, deren glimpflicher Ausgang mit dem des Gerichtsprozesses zusammenfällt.

The Beast of Hollow Mountain
Lost World meets romantische Cowboy Schmonzette. Wieder ein Fim aus den 50ern und wieder der absolute Kitsch (isch reg misch ja net uf). Alles beginnt wie ein einer der zahlreichen romantisierten Western, wie sie in den 50er zu hunderten produziert worden sind und entpuppt sich nacher als eine Mixtur aus Cowboyschmalz und Monsterfilm.

Jimmy Ryan (Guy Madison) besitzt eine kleine Ranch in Mexico. Immer wieder gehen ihm jedoch Rinder verlohren. Jimmy vermutet, dass die Tiere sich in den unzugänglichen Sümpfen des Hollow Mountain verirrt haben könnten, einem Gebiet, das von den Einheimischen gemieden wird, da dort angeblich ein Monster sein Unwesen treibt. Alles Aberglaube. Sein vorrangiges Problem ist ohnehin der eifersüchtige Enrique Rios (Eduardo Noriega) der Jimmy unterstellt, er würde ihm seine zukünfige Ehefrau Sarita (Patricia Medina) streitig machen.
Als Jimmy schließlich in die Sümpfe aufbricht um seinen verschollenen Feund Pacho (Pascual García Peña) zu suchen stößt er auf das Ungeheuer, dass nicht für die verlohrenen Rinder verantwortlich ist, sondern auch Pancho auf dem Gewissen hat. Gemainsam mit den Dorfbewohnern tötöet er das Biest in einer heroischen Aktion und ist der Held des Tages.
eigentlich kein besonderer Film, sieht man von den schönen Stop-Trick-Effekten für die Monsteranimation ab.

Rambo (2008)
Zur Zeit herrscht Hochkonjunktur, was die Rückkehr alternder Aktionhelden auf die Leinwand anbelangt. Den Auftakt gab Live Free or Die Hard, wo John McClain sich als alterndes Raubein mit den komplexen Ursprüngen des Internet Terrorismus herumgeplagt hat, gefolgt von Rocky 6, der ja als würdiges Alterswerk von Stallone gefeiert wurde. Im May diesen Jahres wird Indiana Jones zum vierten Mal mit Peitsche, Charme und Hut auf der Leinwand zu sehen sein. Und am 14. Februar...naja, dass ist hier die Frage.
eigentlich könnte man der Kritik zu diesem Film die Überschrift "Genealogie des Tötens" geben. Gemeint ist damit natürlich nicht die Fragmente-Trilogie von Reinhard Jirgl. Soviel Intellektuelle Schlagkraft wäre bei einem Film dieses Genres ohnehin eher eine fragwürdige Sache. In Stallones viertem Guerillo-Streifen geht es vielmehr um die Rechtfertigung des Tötens, wenn man es richtig anzustellen weiß.
Ein alternder Kämpfer, der sich vor den wirren der westlichen Zivilisation in den Jungel Tailands als Schlangenfänger zurückgezogen hat, wird noch einmal im Kampf gegen das Böse in Gestallt des Birmesischen Militärs auf die Probe gestellt. Er nimmt die Herausvorderung an und - wer hätte es gedacht - obsiegt heroisch über die Mächte der Finsternis.
Eine Gruppe von Missionaren lässt sich von ihm ins vom Krieg gezeichnete Birma einschleusen, um den Menschen dort ihre Unterstützung zu geben. Die schöne Sarah (Julie Benz) gehört auch zu der Gruppe, die sich im allgemeinen besonders durch ihren übertriebenen anmutenden Pazifismus auszeichnet.
Natürlich wird das Team vor Ort abgeschlachtet oder, wie im Fall der schönen Sarah, von der Junta gefangen genommen. Diese zeichnet sich wiederum antipodisch durch die stumpfste Gewalt aus, die sie mit Vorliebe an den Bauern auslässt.
Der Chef der Missionarsgruppe beauftragt daraufhin eine Söldnereinheit, der sich Rambo anschließt, und einen an früheren Teilen gemessenen, eher unheroischen Kampf führt, dessen finale Konfrontation mit den Mächten des schlechthin Bösen, in einem wüsten aber eher offensiven Gemetzel endet.

Rambo lässt sich dementsprechend auf mindestens zwei Arten anschauen. Konzentriet man sich bei dem Film auf Stallone in der Rolle des Rambo, wird man wahrscheinlich auf ähnliche Attribute stoßen, mit denen er schon in seiner Rolle in Rocky 6 charakterisiert worden ist und ihm ein würdiges Alterswerk attestieren. Die andere Lesart wäre eine durch die Realistik des Streifens forcierte Inszenierung einer gewissen Kriegssymbolik. Als beispielsweise Nick Ut am 8. Juni 1972 die kleine Phan Thi Kim Phuc vor dem brennenden Trang Bang fotographierte, wusste er zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich nicht, dass er im Bruchteil einer Sekunde ein Symbol für die Schrecken des Krieges geschaffen hatte. „Rambo“ (2008) versucht in gewisser Weise an diese Symbolik anzuschließen, schafft eine Art Meta-Film und vertritt damit eine höchst problematische Massage: Unser Kampf ist der selbe wie der der anderen, die Pflicht die anderen vor uns zu schützten, gibt unserem Kampf, wenn er denn sein muss, ein ethisches Fundament, dessen Dilemma - die Rechtfertigung von Gewalt - eben ein reflektiertes ist. Zweifelhaft ist diese Message jedoch im Hinblick auf ihre symbolschwangere Selbstreflexivität (was zudem noch von einer Schwemme an abgedroschenen Phrasen unterfüttert wird). [Edited: hab schwachsinn verzapft....kam grade vom Arbeiten.....ach ich verweis einfach mal auf jemanden, der zu dem Streifen wirklich was zu sagen hat.....Denn eigentlich stehe ich dem Film bei genauerer Überlegung relativ indifferent gegenüber....ob das am Cognac liegt?]

... link (0 Kommentare)   ... comment


6. Februar 2008
Wie (nicht) schreiben, wenn man lange nicht gesagt hat...
Mein lezter Eintrag liegt schon eine geraume Weile zurück, obwohl es in der Zwischenzeit sicher einiges zu berichten gegeben hätte. Immerhin ist seit der letzten Eintragung fast ein Jahr vergangen. Eigentlich gehört ein blog, der so lange ohne jegliches Lebenszeichen im Äther dahinvegetiert zu den Toten, zu den Gespenster-blogs. Von Journalen dieser Art ist meistens nichts mehr zu erwarten, und überhaupt sind die allermeisten dieser Lebenden Leichen irgendwann aus dem kollektiven blog-Gedächtnis verschwunden.
Was aber, wenn dieses Gespensterdasein sich von der eigentlichen Funktionsweise eines blogs nicht trennen ließe und das Gespenstische sich als eine konstruktive Art und Weise des Daseins herrausstellte? Ohne jetzt mit philosophemen hantieren zu wollen, die ohnehin zur Ausschweifung verdammt sind, muss man doch zumindest die Möglichkeit der Rückkehr dieser Gespenster erwarten können (freilich ohne die Erwartung an das zu Kommende in irgendeinerweise einzustellen).
Naja, wie dem auch sei, ich bin wieder hier und habe immerhin den nicht zu hochgesteckten Vorsatz gefasst, mich wieder regelmäßig meinem blog zu widmen. Wie könnte ich das kleine Schwarze auch weiter vernachlässigen? Und weil ich nach diesen pathetischen Ausschweifungen endlich zum Wesentlichen An-Sich kommen möchte und gerade im besten Wille nicht die Muse hab über Filme zu schreiben, weise ich schlicht und ergreifend auf zwei Webseiten hin, mit denen ich mich letztens beschäftigt habe.


Bei EveryScape handelt es sich um eine Plattform, die einem den virtuellen Rundgang durch bestimmte Teile der Erde erlaubt. Das ganze geschieht dabei nicht nur photorealistisch, sondern man hat auch über die Blickrichtung die absolute Performance-Gewalt. Diese lässt sich nämlich per Mouse problemlos aus der First-erson-Ansicht heraus in alle (!) Richtungen verändern. Das Projekt befindet sich allerdings noch in der Beta-Phase und ist daher nur auf wenige, dafür aber schon recht imposannte Teile beschränkt. Wer also Lust verspürt sich durch die Häuserschluchten von Manhattan zu bewegen, kann dies in baudrillardscher Körperlosigkeit tun.

Eine Seite mit einem eher politischen Gehalt ist theyrule. Theyrule ist schlicht und ergreifend ein Recherche-Tool. Die Seite Stellt dabei einen profunden Eindruck über die Vernetzung der Führungspersonalien großer bis führender U.S. Konzerne dar. Anhand einer simplen und sehr effektiven Graphikoberfläche können sich User eine Topographie der herrschenden Köpfe des Landes machen und so auf Teilweise erstaunliche Dinge stoßen. Gleichzeitig lassen sich die Recherchierten Informationen mit Daten aus den verlinkten Websites der entsprechenden Instanzen abgleichen. Die so erstellten Karten können gespeichert und von anderen Usern evaluiert werden. Ein Tool also, nicht nur für die Marxisten unter uns.

... link (3 Kommentare)   ... comment


30. März 2007
Terrorabwehr in Deutschland
Neues vom Wixer

... link (0 Kommentare)   ... comment


15. Februar 2007
In kürzester Kürze zum Filmischen
David Cronenberg, Rabid: Biestig.

Davis Cronenberg, Existenz: Metaphysisch.

Davis Cronenberg, Naked Lunch: "Literarisch komplex und neurotisch, nehme ich an."

David Cronenberg, Scanners: Allmächtig.

Quentin Tarentino, Jackie Brown: Belanglos.

Michael Haneke, Funny Games: Funny.

Darren Aronofski, PI: Anthropophob.


Eigentlich wollte ich mich ein Kleinwenig aussagekräftiger über die oben aufgelisteten Fime äußern, aber dazu fehlt mir jetzt eifach der Sinn. Vielleicht kommt ja in Kürze noch was.

... link (5 Kommentare)   ... comment


5. Februar 2007
Sozial existierender Realismus und die Architektur des Geilen
"Spur der Steine" Frank Beyer, DDR 1966

Im Zentrum dieses unnachahmlichen Films über die ökonomischen, politischen und sozialen Verhältnisse der DDR in den 60er Jahren steht der Vorarbeiter Hannes Balla (Manfred Krug), der zunächst mit seinen unkonventionellen und rüden Methoden die Baustelle am Laufen hält, letztlich aber, als die schöne Kati Klee (Krystyna Stypulkowska) mit Balla zu arbeiten beginnt, der Realität des Lebens außerhalb der Baustelle nachgibt. Kati wird vom Bausekretär Werner Horrath (Eberhard Esche) geschwängert. Dieser Bekennt sich jedoch aus Angst vor seiner Frau und aus Karrieregründen nicht zu der Schwangerschaft, die mittlerweile auf der offiziellen Tagesordnung der Baukomission steht, die um die Moralische Haltung und Linientreue der jungen Frau besorgt ist.

Und überhaupt ist Katis Fall nicht der einzige, der von den Herren der Bauleitung verhandelt wird. Ständig werden Private Ränke und Auseinandersetzungen auf öffentlicher Bühne verhandelt, wärend das Vorwärtskommen der Baustelle unter falschen Plänen, fehlendem Material und überflüssigen Verordnungen leidet. Zu allem Überfluss verliert Balla den Respekt seiner Leute, da er sich, um der hübschen Kati zu gefallen für ein umstrittenes Projekt, das Drei-Schichten-Modell, einsetzt.

Und so bietet der Film neben einer unerhörten Schauspielerischen Leistung der Protagonisten eine Einsicht in die unmöglichkeit des Tausches von privater und wirtschaftlicher Sphäre. Was sich letzlich als desaströs für die Baustelle erweist schweißt die beiden Kontrahenten Balla und Horrath nur umso enger zusammen. Kati verwschwindet jedoch mit ihrem Neugeborenen; der Film bleibt zum Ende hin offen.

Eine sehr schöne Szene, die noch der besonderen Erwähnung wert ist, spielt an Weihnachten. Ballas Bautrup findet sich, bevor es nach Hause geht, im Bauwaagen ein. Bei dieser Gelegenheit tauscht jeder, als kleine Aufmerksamkeit, mit den anderen eine Flasche Schnapps. die aber jedesmal von der Selben Marke ist. Der letzt mit dem Balla seinen Schnapps tauscht, mein dazu nur: "Och, das wär doch nicht nötig gewesen." und tatsächlich, er hat recht.




"Shivers" Davis Cronenberg, Kanada 1975

Interessant bei diesem Film ist der völlige Kontrast des bieder bürgerlichen Langweiler-Lebens in einem hermetisch angelegten Wohnkomplex und der völlige einbruch des Obszönen in Gestallt eines Wurmartigen Parasits, der die Körper der Insassen durch jedwede Körperöffnung befällt und ihn zu einem Geilen Sklaven seiner Lust macht.
Der Parasit kommt freilich nicht von außen, sondern sind das Resultat eines geheimen Forschungsprojekts, dass der Verantwortliche Mediziner eigenmächtig an seiner Geliebten ausprobiert, sie schließlich umbringt und sich selbst gleich mit. Der Parasit hat jedoch schon auf die mitbewohner übergegriffen und breitet sich rasend schnell aus, bis alles schließlich in einer exzessiven Badeszene endet, bei der der letzte "Überlebende" von den besessenen Massen infiziert wird.

... link (6 Kommentare)   ... comment


2. Februar 2007
Wenn schon kein...
...Antrieb zum produktiven Arbeiten da ist, kann ich mir ja wenigstens ein paar Sätze übers bloggen aus dem Kreuz leiern. Dies ist ein Test: Das Thema scheint sich ja in letzter Zeit wieder problemlos einzufühgen, gerade, was dass messen der Penislänge angeht (;-)). Auch wenn das jetzt schwer nach Methode 1 riechen muss, und ich mir wohl den Anstrich eines "Trittbrettfahrers" gebe, werde ich mich mit der aufkeimenden Debatte gerne auseinander setzten, um im Anschluß an die Arbeit meine persönliche Stellungnahme als "Hurenbock, Verführer, Sodomit, Frauenschänder, Zerstörer der Moral, Verderber der Jugend, Gattenmörder, Selbstmörder..."(gehör ich etwa zu den Irren *triefäugigediabolischesgrinsen*?) kund tun...hmm...aber zuerst brauch ich Leser...woher nehmen, wenn nicht stehlen...aha ich habs: einfach mal einen auf politisch "incorrect" machen und schauen, ob ich mich nicht vielleicht über obszöhne Suchanfragen ein bisschen hochranken kann...nee...lieber doch nicht, obwohl ich wirklich Lust hätte...aber stranges Publikum (vielleicht ergibt sich im Kommentar ja noch was interessantes)....bullshit!! Categories suck!

Aber nun zum Wesentlichen...und Ernst beiseite...ich wollte eigentlich in aller erbotenen Pietät auf ein Thema reagieren, dass mich auf ganz existenzieller Ebene interessiert und wohin hat es mich gebracht? Aber was war das noch gleich...ach ja, das Schreiben, oder um genau zu sein das bloggen.

Für mich persönlich hat mein blog zwei Funktionen: 1. dient es mir als willkommene Möglichkeit auf meine Texte zu linken. Auf diese Weise hol ich mir den ein oder andern k(l)ick ab und kann Nachts mit der Gewissheit einschlafen, dass ich ein geiler Typ bin. Die 2. und wichigere Funktion ist die, dass ich meinen blog im wesentlichen als Werkstadt nutze. Ich probiere hier Dinge aus, die ich sonst nicht zu Papier bringen würde...ich meine mal ganz ehrlich, wer schreibt sich - abgesehen von den echten old school Tagebuchschriebern, denen ich meinen tiefsten Respekt entgegenbringen möchte - den ganzen shit noch konventionell auf Papier nieder, wenn es sich nicht gerade um die Entwürfe zu einer akademischen Arbeit oder ein obszön-erotisches Limmerik an die alte Bettgenossin handelt.

Anyway: Wenn man sich auskotzen will kann man es tun und eigentlich juckt es keinen. Bestenfalls provoziert man als kleiner, unbedeutender Pamphletist ein paar Lacher...dann war der Aufwand ja schonmal nicht ganz umsonst. Wer mir beim Werkeln zusehen möchte ist herzlich eingeladen, vielleicht gibts ja sogar von der ein oder anderen Seite konstruktive Kritik, worüber ich mich grundsätzlich sehr freue (aber übertreibts bloß nicht...ich hab eine Waffe). Der Rest ist mir schnurz...es muss mir schnurz sein, denn es handelt sich immerhin "nur" um ein blog...also, don't front!

Aber das wirklich Spannende ist doch eigentlich Leute zu finden, die auf der selben Wellenlänge liegen, wie man selbst. Das herauszufinden über das Medium des Internets über die Vermittlung durch Schrift, heißt doch, daß hier mehr am Werk ist als Ranking und Posing. Hier bilden sich Netzwerke aus, die anders nie zustande gekommen wären. Daß dann ohne die nötige Selbstironie ein Haufen verblendeter Scheiße sich türmt ist eine notwendige Folge dessen, dass viele Leute im blog sich selbst viel zu ernst nehmen, oder wie im Fall der gefürchteten a-blogger, sich ernst nehmen müssen, weil sie sich über den Grad ihrer Bekanntheit auch in zunehmenden Maße für ihre Inhalte verantwortlich zeigen müssen.

Nun ja, liebe aa's, nur Mut. Ihr schafft das schon. Das Medium wird auch morgen noch rauschen und es wird noch genug kleine blogger auf der Jagdt nach Awareness geben, die ihr mal so richtig rannehmen könnt...also den Kolben gut mit Vaseline geschmiert und dann beherzt ansetzten...vielleicht gibts ja ein paar neue links aufs dicke Fell ;)

... link (2 Kommentare)   ... comment


Damn
Es ist mal wieder soweit...einer dieser Freitag Nachmittage, an denen man so viel tun könnte, aber es nicht mal schafft für fünf Minuten einer ernsthaften Tätigkeit nachzugehen. Wenn man sich wenigstens vom Bildschirm losreißen könnte, um ein Buch in die Hand zu nehmen, oder Wäsche zu waschen, oder aufzuräumen, oder zu arbeiten, oder zu schreiben, griechisch zu lernen, oder ungelesene Briefe zu öffnen (deren Absender schon auf den Inhalt schließen lässt), oder sich einfach mal zu rasieren...oink!...nicht mal für einen gepflegten Absturz reicht die Energie aus...oder ist es einfach noch zu früh am Morgen...
Die dadafons hatten für solche Tage immer eine passende Zeile parrat:
"It's just a slow day, moving into a slow night...it doesn't matter what to do."
Naja hoffen wir mal, daß es sich noch legt und der Bildschrim mich heute noch frei gibt, bevor ich mich in der "Katodenstrahl Mission" wieder finde.

Ach ja, bevor ichs vergesse; meine Rezension zu Gabriele Voss: "Schnitte in Raum und Zeit" wurde veröffentlicht.

... link (2 Kommentare)   ... comment