4. März 2006
Mohammed lächelt durch ein Netzt von Zeichen
Für den nun schon lächerlich in die Länge gezogenen Karikaturenstreit, von dem man dachte, er sei nun endlich am abklingen, gibt es wieder neues Wasser auf die Mühlen der Anti-West-Front. Diesmal taucht Mohammed in Form der allseits beliebten Emoticons auf, was neben einer entwürdigung des Karikaturenstreits auch noch als subversiver Akt gegen all jene zu verstehen ist, die sich das Netz für Anti-Westliche Aktionen zu Nutze machen. Die Mittel ziehen hier die Überzeugungen in Zweifel. Wieder einmal stellt sich die Frage nach der Legitimität von Vorwürfen und Verbotsforderungen, die den Muftis dieser Tage wieder leicht über die Lippen kommen.
Ich für meinen Teil bin mir sicher, dass das Phänomen bald nicht mehr aus den Netzwelten wegzudenken sein wird und eben dies sollte ja schon fast für jeden strengen Islamisten die Benutzung des Internets von vorneherein ausschließen. Die neuen Emoticons sind Bannzeichen einer Gegenbewegung, die schon längst globalisiert ist und die ganz offensichtlich keinen Spaß versteht, wenn es um Bilder/Zeichen-Verbote, also um einen Angriff auf ihren essentziellen Umgang mit der Welt geht.


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27. Februar 2006
Irreversible Grippe
Bin total krank....liege mit fieber im Bett....hab mich trotzdem zum Computer geschleppt, um meine längere Abwesenheit zu erklären.....shit bin ich fertig....da hilft nurnoch Genickschuß....

Apropos...hab mir Irreversible von Noe angeschaut....was für ein fertiger Scheiß...der Film zieht sich ewig, ich dachte er hört gar nicht mehr auf.
Auf der einen Seite gibt sich der Streifen im adornoschen Stil völlig unkonsumierbar und wird damit zu einem Theoriesück über der Frage, ob sich Film als narratives Medium der Narration entziehen kann, indem er sowohl auf ästhetischer als auch auf erzählerischer Ebene die Kategorien von Nacherzählung zu zerstören versucht.
Das zertrümmern eines Schädels mit einem Feuerlöscher, oder die fast 10minütige Vergewaltigungsszene von Belucci haben aber eher etwas von Effekthascherei, was den oben beschriebenen Zusammenhang wieder völlig zunichte macht.
Theorie ist Gewalt...soviel steht fest, diese Überlegung gab es jedoch schon Anderenorts. Das einzig irreversible an dem Film schein zu sein, dass der Zuschauer nach dem Film nur noch abstrakt über ihn urteilen kann: man scheint sich auch nicht des Arguments zu schämen, der Bösewicht hätte seine Strafe doch wahrlich verdient, bleibt diese doch im Vergleich eine milde Tat für die Menschheit. Diese Scham ist es, mit der Noe spielt...wir schämen uns für den anderen.
Trozdem versagt Irreversible als Film. Seine Ästhetik ist zu sehr an der Gemütsverfassung der Handelnden orientiert, was ihn fast unanschaubar macht....ich bin fiebrig, geh wieder ins Bett....evtl. ändere ich meine Meinung noch mal....

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21. Februar 2006
Getrennt
So jetzt hab ich mich endlich von dem Aufsatz getrennt und ihn an die Redaktion geschickt. Hoffentlich ist das Teil auch vertretbar...sol heißen: hoffentlich wird es gedruckt!!! Wie dem auch sei. Ich hab jetzt vorerst mal Meine Ruhe vor dem Teufel....

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18. Februar 2006
Gesehen
Richard Fleischer: "Soylent Green" (1973)

Wir schreien das Jahr 2022. Die Menschheit ist ins Unermessliche angewachsen, die Umwelt ist weitestgehend zerstört und die Lebensmittel, die als bunte unansehliche Teigplätzchen auf den Markt kommen werden stark rationiert. Vor allem die Nachfrage nach dem aus Plankton hergestellten Soylent Green ist so groß, dass es regelmäßig zu Ausschreitungen an der Ausgabestelle kommt. Als Thorn mit den Ermittlungen zum Mord an einem Hohen Tier der Soylent Fabrik angesetzt wird, stößt er bei seinen Recherchen auf das grausame Geheimnis, dass Soylent Green nicht aus Plankton, sondern aus Menschenfleisch hergestellt ist.

Eine Interessante Parallele eröffnet sich hinsichtlich der Verwertbarkeit des Rohstoffs Mensch angesichts der zeitgenössischen Gentechnik Debatte. Leider stößt der Film uns immer wieder mit der Nase darauf, dass letzendlich nicht die Menschheit, sondern deren Führer an der Misere schuld sind. Damit wird ein alter Topos aufgewärmt, auf den man sich immer wieder gerne, auch in unserer Zeit bezieht und das ist das Abwälzen der eigenen Verantwortung auf die hierarchisch höher Gestellten. Thorn verhält sich nämlich nicht anders als die Verbrecher, die er jagd, nur mit dem Unterschied, dass er mit den Fingern auf die vermeintlichen Urheber zeigt. "Solyent Green ist Menschenfleisch" und dessen Verwertung angesichts einer Drohenden Krise ist eine Frage der Ethik. Sobald diese ethischen Fragen hinter verschlossenen Türen verhandelt werden spricht man von Verrat. Ethik ist also immer eine ache der Öffentlichkeit, was aber, wenn die öffentlichkeit nichtmehr empfänglich dafür ist, weil die eigenen Probleme jeden Disskurs im Kein ersticken? Die letzte Szene zeicgt nämlich nicht, wie zu erwarten wäre einen Aufgebrachten Mob, der aufgrund der unerhörten Enthüllung zu den Waffen greift, sondern eine apatisch dreinglotzende Menge. Massenträgheit.

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Gesehen
Werner Herzog: "Cobra Verde" (1987)

Das Review dieses Meisterwerks fördert erstaunliches zu Tage. Die Romanverfilmung um den Banditen Francisco Manoel da Silva alias Cobra Verde alias Klaus Kinski entpuppt sich, wie schon "Aguirre" als Film über Zeichen und Zeichensysteme.

Manoel da Silva verlässt nach dem Tod seiner Mutter die Heimat und kommt bei dem Plantagenbesitzer Don Octavio Coutinho (José Lewgoy) als Sklavenverwalter unter. Als er aber dessen Töchter schwängert, schiebt dieser den unliebsam gewordenen Gast nach Afrika ab, wo er den Sklavenhandel wieder aufnehmen soll. Dies entpuppt sich jedoch als Himmelfahrtskommando, da seit Jahren kein Weißer von der Sklavenküste lebend zurückgekehrt ist. Cobra Verde nimmt die Herausvorderung an und besetzt das alte Sklavefort, von wo aus er sein Imperium aufzubauen gedenkt.

Herzog zeigt mit diesem überaus wirkungsvollen Film die animistischen Anfangsgründe eines Zeichensystems auf, dass in der westlichen Kultur zur Schrift verdichtet ist. Er thematisiert immer wieder die engführung zwischen Schriftstück und kultureller Schrift. So zum beispiel in einer Szene in der Francisco zum Vizekönig gekrönt wird und sich die Frauen im Angesichts des neuen Herrscher mit Sand bewerfen. Eine starke Szene, die im Anschluss mit dem Studieren der Verträge zwischen Francisco und den Brasilianischen Plantagenbesitzern kontrastiert wird.

Auf diese Weise erzählt Herzog neben der Geschichte um Sklavenhandel und Ausbeutung eine Geschichte über Kommunikation und Schrift; darüber, wie vergänglich das gestische Zeichen sien kann und wie sehr doch dieses Zeichen immer an Lust und Todestrieb partizipieren. In jeder Schrift steckt noch etwas von Magie und jede Kommunikation ist ästhetisch (besonders die Szene mit der Fackelpost bezeugt dies). Die Ironie der Geschichte liegt darin, dass Cobra Verde schlußendlich das Ende durch Vereinsamung droht. Seine Kontakte zu Brasilien und zum König sind unterbrochen. Sinnfällig: ohne diese Beziehungen schafft er es am Ende nichteinmal mehr das Boot ins Meer zu ziehen, mit dem er von Afrika zu flüchten gedenkt.

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Bücher
Bücher sind der perfekte Penis. Nicht nur, dass die Schrift, die sie bewahren dem phallischen Prinzip gehorcht, auch die Macht, die man über sie hat, ist entscheidenet. Die Macht des archonten, der über die Bücher bescheid weis, regelt deren Gebrauch.

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17. Februar 2006
Glückwunsch
.........

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Ein nettes Geburtstagsgeschenk:
Heute habe ich in der "Zeit" einen netten Vergleich gelesen, der sich auf den Atomwaffenstreit mit dem Iran bezog. Der Autor mahnte das ambivalente Verhältnis des Westen u.a. mit den ölfordernden Staaten an. Der Westen stellt sich demnach momentan wie ein Junky dar, der seinen Dealer anpöbelt.
Als ich das las, kam mir der Gedanke an ein perfektes Geburtstagsgeschenk: Man müsste mitten im Amazonasregenwald einen Nachbau des Spaceneedle aufstellen - natürlich mit der doppelten Höhe - Auf der Aussichtsplattform wird bis zwölf gefeiert. Um Punkt Mitternacht wird dann in etwa 20-30 km Entfernung wird dann mein Name in den Urwald eingebrannt - mit Benzin versteht sich.
Eine Bekannte von mir ist Architektin, werd mal fragen wie sich so einProjekt realisieren lassen könnte.....>)

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Atomwaffen-WM
Ein Freund hat vorhin die These aufgestellt, dass es, im Hinblick auf die sich anbahnende Krise im Atomwaffenstreit mit dem Iran, zwei Möglichkeiten der Konflikbewältigung gibt. Vorrausgesetzt der Iran mache Anstallten sein Programm wie geplant durchzuziehen, hieße das, entweder mit Truppen zu drohen oder damit den Iran von der Fußball WM auszuschließen.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass der Gedanke garnicht so verkehrt ist. Entstand Gesellschaftsspiel nicht auch aus dem Wettkampf und wurde mit Sport nicht früher schon Politik gemacht? Politik auf dieser Ebene zu betreiben ist aber desswegen nicht unbedingt antiquiert, im Gegenteil es wäre eine durchaus (post)moderne Geste, sind doch die Iraner im allgemeinen ein sehr Fußball liebendes Volk. Es wird sich herausstellen ob Ahmadi-Nezad den Unbil des Volkes aus Machtpolitischen erwägungen auf sich zieht, oder ob für ihn die politische Geste des Einlenkens nicht eher den nötigen Rückhalt in der Bevölkerung verschaffen würde.
Ich für meinen Teil bin für einen Ausschluss des Irans von der WM. Die Ironie dabei wäre, dass gerade ein Spiel ein anderes Spiel unterbricht.

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5. Februar 2006
Shit
Bin mal wieder völig stonedd und übernehme für das folgende Pamphlet nicht die geringste Verantwortung.
Es schein mal wieder viel mit alkohol zu tn zu haben, aber die Tatsache, das ich momenten hier schreibe heißt ja wohl, das ich nicht meinen launen, sondern meinem was weiß ich was gefolgt bin. ich hasse diese verdamte scheiß simmung, die sich immer dann einstellt, wenn ich besoffen bin (auch jetzt hab ich wieder ein glas mit stuff neben mr stehen). Es ist echt beängtigend, wie krass man zuweilen abgeht, wenn man drauf ist....ich muss einfach aufhören, somst laber ich mehr, als ich will.....good night!!!

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3. Februar 2006
Stöckchen
Hab gestern ein Stöckchen zugeworfen bekommen. Wuff.Wuff....naja dann werd ich mal...

Jesses! Wenn ich das alles so lückenlos beantworten soll, wie die andern das so vorgelegt haben, komm ich mal ganz schön in Schwulitäten....naja ich versuchs mal...aber das ist kein Wettbewerb oder so...ich find Wettbewerbe nämlich echt...hmm..sagen wir zum kotzen. Also:

Vier Jobs die ich mal gemacht habe?

1. Maschinenmonteur (der Chef war glaube ich Nebenberuflicher Sklavenhändler, oder so)
2. MS-Pfleger (war zwar nur der Zivi, aber irgendwie muss ich die vier ja zusammen kriegen)
3. Kneipié (meines Zeichens auch bekannt als der Betrunkener Tresentänzer, ganz zum Leidwesen meines Chefs...servus Boa;)
4. Selbstunterhalter (nicht zu verwechseln mit dem Alleinunterhalter, der mit völlig anderen psychologischen Kategorien operiert und meistens auf Hochzeiten Keyboard spielt)

Vier Filme, die ich mir mehrmals anschauen kann?

Die zweite Frage ist schon ein bisschen Tricky, weil ich mir eigentlich die allermeisen Filme mehrmals ansehen kann, solange es keine echten Blockbuster sind. Also läuft das ganze hier ja wohl eher auf so eine Poesiealbum-Lieblingsfilmgeschichte hinaus. Aber auch das:
1. Natürlich Naked Lunch...Bill.
2. La montana sacra
3. Dr. Strangelove (darunter Fallen eigentlich auch alle anderen Filme von Kubrick)
4. und , da muss ich mich anschließen, auch wenns nicht den Spielregeln entspricht, Pulp Fiction, außerdem Tanz der Vampiere, Der weiße Hai, Dead Man (erst letzthins wieder gesehen. einfach genial: Besonders interessant der Vergleich vom Töten und Schreiben. Bau ich gerade in meine Arbeit ein...) etc.

Vier Orte an denen ich gelebt habe?..hm...

1. Im Schwarzwald (eigentlich zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb)
2. In der Kneipe in der ich mal gearbeitet habe
3. Köln
4. Paris (wo ich noch immer bin)

Von den 4 TV Shows fällt mir spontan nur eine ein

1. Bob Ross (nur via Satelit oder im Onlineshop erhältlich).....
2. Hans Meiser
3. Primetime die Spätausgabe (vor allem die mit Peter Gerling)
4. jetzt muss ich aber echt passen

Viermal Urlaub? Meint wohl diese Sache mit dem obligatorischen Sonnenbrand, und so.

1. Griechenland
2. Frankreicht
3. Karibik (jeeehaa)
4. England ("Und wer zum Teufel macht da Urlaub?")

Lieblingsessen, auch viermal? Dazu zählen..

1. Nudeln jeglicher couleur und zubereitung
2. asiatisch, auch die undefinierbaren Sachen, hauptsache scharf
3. Fleisch, aber keine Wurst
4. Eier auf alle Arten, außer roh


Vier Webseiten?

1. texturmutant.blogger.de (narziss)
2. telepolis
3. dict.leo.org
4. deepmix moscow radio

Vier Orte wo ich jetzt lieber wäre?

1. In Amsterdam
2. Auf einem Hausboot
3. Zwischen zwei schönen, weichen, runden, wohlgeformten, nicht-zu-groß-und-nicht-zu-klein-proportionierten-aber-lieber zu-gorß-als-zu-klein-seienden, gut knetbaren, wohlriechenden und von der Natur mit allen Attributen der Perfektion versehenen...Kissen.
4. Ich sag lieber nix mehr....

Vier Blogs, die das über sich ergehen lassen sollen:

fixpunkte im chaos (als double feature bitte)
simulationsraum
curio's maid café
culture-club
weinen im kino (weil der kerl endlich mal wieder on ist und ich irgenwie den vierer destruieren will)

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